1. Gemeinsames Treffen der Abfallwirtschaft Rheinland-Pfalz unter Federführung des DWA Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (DWA HRPS) und des Landesamts für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU RLP) online durchgeführt – in der Spitze über 60 Teilnehmer*innen [23.11.2021]
Während der vergangenen Monate war der Austausch zwischen verschiedenen Akteur*innen in der Abfallwirtschaft durch die Pandemiesituation nicht immer einfach. Diese Tatsache schuf die Grundlage der Idee, ein gemeinsames Treffen dieser Akteur*innen in Rheinland-Pfalz zu organisieren, um auch über das eigene Ressort hinaus einen thematischen Einblick in verschiedene Themen der Abfallwirtschaft zu bekommen. So luden Ende November Felix Pflüger (DWA LV HRPS) und Dr. Anja Grothusen vom (LfU) Vertreter*innen des Netzwerks Kommunales Stoffstrommanagement RLP, des Arbeitskreises der Leiter*innen von Abfallbetrieben RLP (ALARP) sowie des Treffens der Abfallberater*innen RLP zum 1. (digitalen) Gemeinsamen Treffen der Abfallwirtschaft RLP ein.
Von Littering bis Mantelverordnung
Den Aufschlag machte Regine Körner von der Werbeagentur Körner und Partner mit der Vorstellung des Litteringflyers im Baukastensystem des LfU. Dieser Flyer ist individuell auf Kommunen anpassbar und erklärt den Menschen in einer von 23 gewünschten Sprachen die Konsequenzen und Schäden illegaler Müllentsorgung. „Die Kommunikation hat sich verändert, ein einfacher DIN A4-Flyer genügt nicht mehr, um Menschen zu erreichen“, erklärte die Designerin den Aufbau des knickbaren Flugblatts. Sylvia Rechenberg (MKUEM RLP) folgte mit zwei Vorträgen. Zum einen ging sie auf die Entsorgung von Chipkarten ein, die in Deutschland als Elektroschrott zählen. „Wie viele dieser Karten in Deutschland genau in Umlauf sind, wissen wir nicht. Man schätzt die Masse auf ungefähr 500t“, erklärte Rechenberg. Zum anderen erläuterte sie den aktuellen Stand der Kampagne „Müll nicht rum“ ihres Ministeriums. Aufgabe des Formats sei es, durch verschiedenste Maßnahmen das Aufkommen an Müll zu reduzieren. Dazu zählen das Erfassen von Unverpackt-Läden oder Trinkwasserbrunnen in einer digitalen Karte oder auch Anti-Littering-Aktionen. Passend dazu präsentierten Dorothee Stauche und Verena Biale die Organisation „foodsharing“ mit besonderem Fokus auf die Landeshauptstadt. „Wir sind über 1500 Foodsaver*innen in Mainz, also Menschen, die abgelaufene, aber noch konsumierbare oder aussortierte Lebensmittel abholen und sie in Verteilern zur kostenlosen Abholung bereitstellen“, so Stauche. Ziel sei die Abschaffung von Lebensmittelverschwendung – „übrigens auch in ländlicheren Gegenden, wie des Bezirks Speicher“, ergänzte Biale. Im fünften Vortrag berichtete Eva Bertsch vom LfU über den aktuellen Stand bei der Erstellung einer vom MKUEM beauftragten Sortierrichtlinie für Restabfälle. „Ziel ist die Erfassung von Wertstoffen im und generell die Zusammensetzung des Restabfalls durch dessen Analyse“, so Bertsch. Orientiert werde sich beispielsweise an der sächsischen Richtlinie zur Abfallanalytik. Zum Ende der Veranstaltung ging Dr. Wilhelm Nonte (LfU) auf Neuerungen in der Mantelverordnung ein. In seinem fachlich tiefgehenden Vortrag erläuterte er die Folgen für Deponiebetreiber, aber auch für bestehende Verordnungen, wie der Deponieverordnung oder der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung.
Gemeinsame Treffen auch in Zukunft möglich
Nach der erfolgreichen Veranstaltung mit über 60 Teilnehmer*innen stellten die Organisator*innen auch eine eventuelle Fortsetzung des Formats in den Raum. Schwerpunktmäßig soll aber in Zukunft weiter in den Einzelgremien gearbeitet werden. So stehe laut Pflüger im Frühjahr 2022 unter anderem ein Besuch des Müllheizkraftwerkes in Mainz durch den von der DWA betreuten ALARP an.
Felix Pflüger, DWA HRPS, 24.11.2021
Das Thema Starkregen mit allen Facetten beleuchtet
Mit fast 100 Teilnehmer*innen war auch die zweite digitale Durchführung des Mittelhessischen Seminars der Wasserwirtschaft ein voller Erfolg. [06.10.2021]
Dass Fachtagungen auch online umfassend über Sachverhalte informieren und tief in Themen einsteigen können, hat das Tripel aus Technischer Hochschule Mittelhessen (THM), Regierungspräsidium (RP) Gießen und DWA-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland bereits beim letzten digitalen Mittelhessen Seminars der Wasserwirtschaft im April bewiesen. Bei der Neuauflage Anfang Oktober konnte das Format erneut überzeugend belegen, dass eine digitale Veranstaltung in fachlicher Hinsicht einer Präsenzveranstaltung in nichts nachstehen muss. So beleuchteten die sieben Referent*innen das brandaktuelle Thema Starkregen allumfänglich von verschiedensten Perspektiven.
Leider noch nicht in Präsenz – aber auch digital breit aufgestellt
„Leider können wir uns in den Pausen dieser Tagung mit guter Tradition nicht persönlich unterhalten, dafür können wir aber in der ‚großen Fachfamilie‘ DWA auch einfacher Entfernungen überbrücken“, begrüßte der aus Trier zugeschaltete Peter Mauer, zukünftiger Vorsitzender des DWA-Landesverbandes, die Teilnehmer*innen. Mit der aktuell abzusehenden Entwicklung sei aber nächstes Mal wieder an eine Tagung in Präsenz zu denken. „In Mittelhessen haben wir ein breites Feld an Akteuren in der Wasser- und Abwasserbranche, darunter viele mittelständische Ingenieurbüros sowie die unteren und oberen Wasserbehörden. Insofern sind wir umso froher, das Feld thematisch so breit abdecken zu können“, eröffnete Moderator und Verantwortlicher für die THM, Prof. Dr.-Ing. Steffen Heusch, die Veranstaltung und referierte zugleich selbst als erster Experte in der Runde.
Von Schwammstadt bis Frühwarnsystem
Heusch erläuterte dabei die Funktion des Konzeptes der Schwammstadt und seine Bedeutung für den Überflutungsschutz. „Eine wasserbewusst aufgebaute Stadt kann Regenwasser aufnehmen und nach und nach ableiten oder durch Verdunstung abgeben“, so der Experte. Dies schütze beispielsweise bei Starkregenereignissen vor Überflutungen, nicht aber bei über die Ufer tretenden anliegenden Gewässern. Was Starkregen überhaupt ist erklärte Dipl.-Ing. Steffen Rau anhand von verschiedenen Definitionen nach DIN-Norm, DWD und DWA. „Entscheidend ist hierbei die Zeit, in der ein gewisses Volumen Wasser pro Fläche fällt“, machte Rau klar. Weiterhin präsentierte er mehrere Formen von Überflutungsnachweisen, die einen Kanalüberstau vorbeugen können oder kontrollierbar machen. Einen Überblick zum DWA-Audit zur Überflutungsvorsorge bot Dirk Barion. „Das Audit ist der wichtigste Partner im Kampf gegen die Hochwasserdemenz und je nach Land stark gefördert – bis zu 85% der Kosten werden übernommen“, warb Barion für die Durchführung der Vorsorge in Kommunen. Dipl.-Ing. Clemens Abel stellte das Extremereignis-Management der Mittelhessischen Wasserbetriebe (MWB) vor. „Wir haben durch die Erstellung von Datenbanken mehr als 300 km Gräben und den größten Teil der Sinkkästen in und um Gießen erfasst, um sie regelmäßig warten und kontrollieren zu können“, so Abel. Auch stellte er ein unkonventionelles Projekt zur Pflege von Regenrückhaltebecken vor: „Wir lassen Schafe auf den Becken weiden“. „KLIMPRAX steht für Klimawandel in der Praxis und ist ein Konzept zum Schutz vor Starkregen und Katastrophenschutz in Kommunen“, fuhr Dr. Heike Hübner vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) fort. Im Rahmen von KLIMPRAX werden hessischen Gemeinden beispielsweise kommunale Fließpfadkarten oder Starkregen-Gefahrenkarten zur Verfügung gestellt. Einen beispielhaften Ansatz zum Aufbau eines hydrodynamischen und intelligenten Frühwarnsystems erläuterte Julian Hofmann von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Diese Systeme können bereits durch Wettervorhersagen und Modellsimulationen kritische Überflutungspunkte definieren. Als letzter Vortragender stellte Dipl.-Ing. Jörg Woll ein gemeinsames Modellprojekt der Stadtwerke und der Technischen Universität Kaiserslautern vor, die auf Grundlage des Merkblatts DWA-M 119 einen gemeinsamen Stufenplan und ein Konzept zur koordinierten Zusammenarbeit von Akteuren vor Ort im Ausnahmefall entwickelt haben. „Nur wenn Entwässerungsbetriebe und Feuerwehren Hand in Hand zusammenarbeiten, lassen sich die schlimmsten Schäden bei Überflutungsereignissen abwenden“, konstatierte Woll.
Gute Zusammenarbeit wird fortgesetzt
Zum Ende der Veranstaltung dankte Heusch Michael Roller vom DWA-Landesverband für die Organisation und Frank Reißig vom Regierungspräsidium Gießen für die Unterstützung des Seminars, außerdem dem Team der THM für die technische Betreuung. „Ich freue mich, dass es uns mit den engagierten Kolleginnen und Kollegen wieder gelungen ist, solch eine Veranstaltung durchzuführen und wir eine solche Kontinuität in der Reihe Fachseminar Mittelhessen haben“, lobte Heusch ebenfalls die Referent*innen und Mithelfenden. Die nächste Fachtagung sei in Planung, der Termin stehe aber noch nicht fest. Auch Vera Heckeroth, die bis August 23 Jahre lang die Geschäftsführung im DWA-Landesverband innehatte, erinnerte an die seit Jahren dauernde gute Zusammenarbeit der verschiedenen Veranstalter*innen. „Vor genau 20 Jahren habe ich mit Ulf Theilen die erste Sickerwassernachbarschaft gegründet – es ist schön zu sehen, wie sich diese Zusammenarbeit entwickelt hat“, verabschiedete auch sie die zahlreichen Teilnehmer*innen des Seminars.
Felix Pflüger, DWA LV HRPS
DWA-Mitgliederversammlung: viele neue Beiratsmitglieder und ein neuer Landesverbandsvorsitzender
Die jüngst vergangene Mitgliederversammlung am 30.06.2021 stand voll und ganz im Zeichen der Erneuerung. So wurden nicht nur große Teile des Beirats und der Landesverbandsvorsitzende neu gewählt, sondern die ganze Versammlung inklusive Wahlen als reine Online-Versammlung durchgeführt. Vor den Wahlen stellte Peter Lubenau, der noch amtierende Vorsitzende des LV, das vergangene Geschäftsjahr vor. So wurde unter anderem das in Kooperation mit mehreren Partnern im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundes gegründete Netzwerk für Ressourcen- und Energieeffizienz in Rheinland-Pfalz präsentiert, das der zukünftige Geschäftsführer Carsten Blech für die DWA betreuen wird. Insgesamt wurde außerdem deutlich, dass im Corona-Jahr viele Veranstaltungen wie die Betreuer-und Obleutetage oder die Reihe „Online-Best-Practice“ auch im digitalen Format gut funktionierten, oft aber „nicht das Gleiche sind wie im persönlichen Austausch“, wie Lubenau deutlich machte. Auch im Kassenbericht hinterlässt die Pandemie ihre Spuren. „Ich hoffe auch deshalb, dass wir bald wieder Veranstaltungen im gewohnten Rahmen durchführen können“, schloss Noch-Geschäftsführerin Heckeroth die Berichte. In den anschließenden Wahlen wurde Peter Mauer für 2021 als Nachfolger von Peter Lubenau an die Spitze des Landesverbandes gewählt, die Bestätigung der Mitgliederversammlung im September steht noch aus. Alle Vorschläge für alte und neue zur Wahl stehenden Beiratsmitglieder wurden außerdem ohne Gegenstimmen durch eine Online-Abstimmung bestätigt, eine namentliche Aufstellung findet sich hier.
Pflanzenkläranlagen und ökologisches Abwassermanagement auf low tech-Basis - eine Lösung für das Altiplano?
Zwar keine Veranstaltung, aber eine eine unterstützenswerte Initiative soll hier kurz vorgestellt werden, denn: ganzheitliches Handeln ist keine Erfindung der letzten Jahre! Eine Einordnung aus ganzheitlicher Sicht
In der argentinischen Puna an der Grenze zu Bolivien (Altiplano) liegt eine Region dieser Erde, die mit Sonne reichlich gesegnet ist. Zusammen mit Wind und Wasser werden daher zunehmend die regenerativen Energien nutzbar gemacht. Die Landesregierung in Jujuy hat, beraten durch die Stiftung EcoAndina, das Programm JUJUY VERDE aufgelegt. Daneben wird von EcoAndina der nachhaltige Umgang mit Wasser propagiert und in Projekten umgesetzt.
Angestoßen hat diese Entwicklung vor über 30 Jahren eine Gruppe von Fachleuten, die zunächst aus dem Bergbau und der Wasserwirtschaft kamen und sich durch Techniker, Natur- und Medienwissenschaftler erweiterte. Um die einzelnen Aktivitäten zu bündeln wurde 1998 die Stiftung EcoAndina (www.ecoandina.org) gegründet. Ihr Ziel ist die ökologische Entwicklung und der Schutz der Andenregion in einem umfassenden Sinne, welcher die Bereiche Biodiversität, kulturelle Diversität, humane und natürliche Ressourcen umfasst. Seit 2009 wird die logistische und finanzielle Unterstützung aus Europa von OekoAndina e.V. organisiert. Zu einer ausführlichen Beschreibung des Projektes gelangen Sie hier.
Mittelhessisches Seminar der Wasserwirtschaft am 21. April 2021
Das diesjährige Wasserforum Hessen fand am 12.03.2021 in rein digitaler Form statt. Themenschwerpunkt war die Aktualisierung des Bewirtschaftungsplans und Maßnahmenprogramms 2021-2027 der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Die Vorträge und das Programm der Veranstaltung sind hier zu finden.
Ein Jubiläum in neuem Format
12.03.2021
Der DWA-Landesverband HRPS veranstaltet seinen 10. gemeinsamen Betreuer- und Obleutetag – Hybrid geplante Veranstaltung fand kurzfristig ausschließlich online statt
Aller Anfang ist schwer, es wohnt ihm jedoch auch ein Zauber inne – so lassen sich die kürzlich veranstalteten Betreuer- und Obleutetage der Kläranlagen- und Kanal-Nachbarschaften des Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland wohl zusammenfassen. Nicht nur wurde die Veranstaltung, die am 09. und 10.03. ursprünglich mit sowohl in Präsenz als auch online durchgeführten Vorträgen und Diskussionsrunden geplant war, kurzfristig eine Woche vor Beginn in dieser Form pandemiebedingt aufgegeben und als reine Online-Tagung eingerichtet. Auch kam es am Beginn des ersten Tages noch zu technischen Startschwierigkeiten durch die Nutzung von zwei Kommunikationsplattformen. Als diese schnell beseitigt wurden und das Programm beginnen konnte, zerstreuten sich vorher gestellte Zweifel schnell: die Veranstaltung wurde auch online ein voller Erfolg!
Abwechslungsreiches Fachprogramm mit tollen Referenten*innen
Zur gelungenen Atmosphäre, die durchaus an die gemeinsam verbrachten, vergangenen Betreuer- und Obleutetage erinnerte, trugen unter anderem das Moderatorenteam bei, das aus dem Leiter der Fortbildungsarbeit Jürgen Decker und seiner Stellvertreterin Annette Schlicher bestand. Sie ließen sich trotz der neuen Situation nicht aus dem Takt bringen und führten im Studio, das kurzerhand in der DWA Landesgeschäftsstelle in Mainz eingerichtet wurde, geschickt durchs Programm. Neben vielen spannenden Fachvorträgen zu den Themen Kanal, Kläranlage sowie Erfahrungsberichten zur Nachbarschaftsarbeit wurden langjährig aktive Kolleg*innen geehrt, motivierte Neukolleg*innen begrüßt und „Ruheständler*innen“ verabschiedet. „Die Weinpräsente werden bis nächstes Jahr sorgsam aufbewahrt und dann - hoffentlich wieder beim persönlichen Treffen - übergeben“, versprach Jürgen Decker.
Online-Format bewährt sich in unsicheren Zeiten
„Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“, kommentierte Vera Heckeroth, Geschäftsführerin des Landesverbandes, die aktuelle Lage. So sei die Online-Lösung vieler Fortbildungen und Tagungen zwar nicht optimal, biete aber auch Vorteile. Große Distanzen zur Anreise müssten nicht mehr überwunden werden. Außerdem bliebe laut Heckeroth die Erarbeitung gemeinsamer Problemlösungen und die Fortbildungsarbeit durch die neuen Formate möglich, auch in turbulenten Zeiten. Personelle Veränderungen stünden außerdem in diesem und dem nächsten Jahr im Landesverband HRPS an: „Die Jungen Kolleginnen und Kollegen werden das Ruder in die Hand nehmen“, so Heckeroth. Die Teilnahme an der Mitgliederversammlung mit Wahlen des Vorstandes (30.06.2021), die voraussichtlich hybrid stattfinden werden, erscheint also umso wichtiger. Dass man auf die Aktivitäten des Betriebspersonales auch in Online-Formaten zählen kann, zeigen die Zahlen des vorangegangenen Jahres: in einigen Nachbarschaften fanden online mehr Veranstaltungen mit mehr Teilnehmer*innen statt, als dies vorm Lockdown in Präsenz der Fall war. Auch am Betreuer- und Obleutetag selbst konnten an den beiden Veranstaltungstagen insgesamt 180 Teilnehmer*innen begrüßt werden. Die Rückmeldungen fielen im Nachgang fast ausschließlich positiv aus. So plädierten einige der Betreuer*innen und Obleute für eine Fortführung des zumindest hybriden Formats auch nach der Pandemie. Der diesmalige Erfolg stimmt zuversichtlich, dass bis dorthin durch die Ausmerzung der technischen Kinderkrankheiten alle von dieser neuen, innovativen Art des Zusammentreffens überzeugt werden können.
Felix Pflüger
Bestens informiert trotz Pandemie
05.03.2021
Landesverband HRPS etabliert Online-Konzept für „Best Practice“-Seminar – Kontaktloser Austausch über aktuellste Themen trotz Corona möglich gemacht
Der persönliche, zwischenmenschliche Austausch ist die Grundlage der Landesverbandsarbeit in der DWA – und seit Beginn der Corona-Pandemie von Angesicht zu Angesicht beinahe unmöglich geworden. In Zeiten, in denen vielerorts Betriebe heruntergefahren oder Arbeitsplätze ins Home‑Office verlegt werden, zeigt sich jedoch auch noch viel deutlicher als vorher die Wichtigkeit der Kläranlagen und deren reibungslose Funktion.
Vortrag und Diskussion
Um auch in Pandemiezeiten auf dem neusten Stand der Abwassertechnik und des Betriebs der Anlage zu bleiben, hat sich der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland ein neues Format überlegt, das die Grenzen von Corona und der örtlichen Begrenzung sprengen soll: der „Best Practice“-Austausch der Kläranlagen-Nachbarschaften wurde kurzerhand zum „Online-Best Practice“ und findet nun digital statt. Grundlage des einmal im Monat stattfindenden Treffens sind immer Schwerpunktthemen, die den Zuhörer*innen aus vielen Nachbarschaften des Landesverbands durch einen Vortrag über die Online-Plattform „Webex“ digital nähergebracht werden. An den Input anschließend findet eine Diskussionsrunde statt.
Von Winterdienst bis Virenlast
Die Themenauswahl ist dabei stets aktuell und praxisrelevant: ging es bei den ersten Terminen im späten Herbst letzten Jahres um die kurze Abschaltung einer Kläranlage für den Einbau eines neuen Trafos, sowie um deren ordentliche Winterräumung, so schloss im Dezember ein Themenvormittag zur Alleinarbeit auf der Anlage an. Die Inputreferate wurden dabei ausschließlich von DWA-Mitgliedern und Mitarbeiter*innen der Anlagen gehalten und kamen so aus der Praxis für die Praxis. Nicht weniger interessant sollte sich die Themenwahl des neuen Jahres gestalten. Die Veröffentlichung der Entwürfe der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme der WRRL im Zyklus 2022-2027 Ende des letzten Jahres gab Veranlassung zur genauen Betrachtung. Die Folgen für und Anforderungen an die Kläranlagen war so Thema des „Online-Best Practice“ im Januar. Universitäre Unterstützung bekam das Format wiederum im Februar durch Prof. Dr. Susanne Lackner von der TU Darmstadt. Die Expertin für Abwasserwirtschaft stellte in ihrer spannenden Präsentation dar, wie Corona-Infektionshotspot durch eine analytische Untersuchung des Abwassers und der Vierenlast bestimmt werden können – und zwar schneller als durch eine nachträgliche Infektionsmeldung. Flächendeckend etabliert ist solch ein Nachweissystem bereits in den Niederlanden und könnte auch für Deutschland Vorbild sein.
Flexibel und unkompliziert
Ein großer Vorteil des Onlineformats ist seine örtliche Ungebundenheit. So können im flächenmäßig relativ großen Landesverband auch Vertreter*innen aus Nordhessen ohne lange Anfahrt bei Veranstaltungen in der Pfalz teilnehmen. Das schont die Umwelt, die Nerven und den Geldbeutel. Weiter wird die unkomplizierte Übertragung auf die jeweiligen Endgeräte der Nutzer*innen dem Infektionsschutz gerecht, da auch bequem von Zuhause im Home-Office oder alleine im Büro zugehört und mitdiskutiert werden kann. Der neu erprobte Rahmen erhält dabei nicht nur viele positive Rückmeldungen, auch die Anmeldezahlen sprechen für sich. So konnten beim letzten Vortrag fast 50 Zuhörer*innen begrüßt werden. Bei Interesse am neuen Format finden Sie weitere Infos auf der Homepage des Landesverbands HRPS (https://www.dwa-hrps.de/de/) oder per E-Mail unter info@dwa-hrps.de.